Warum ist Kopanion nicht Open Source?

Manchmal erreicht uns die Frage, warum Kopanion und das darunterliegende Kopano Cloud nicht Open Source Software ist, so wie die bekannte Kopano Groupware?

Manche Leute setzen Open Source mit „kostenlos erhältlicher Software“ gleich. Da aber hinter Kopano Cloud und Kopanion echte Menschen stecken, die das Produkt entwickeln, testen, dokumentieren und supporten und letztlich am Ende des Monats dafür auch eine Entlohnung erhalten müssen, ist die Frage vor diesem Hintergrund schnell beantwortet: Wir haben derzeit nichts zu verschenken.

Tatsächlich ist Open Source in der Grundidee immer eine Möglichkeit zum Mitmachen: Open Source besteht nicht aus getesteten und installationsfertigen Paketen, sondern aus dem Quelltext zu der Software unter einer freien Lizenz. Mit dem Quelltext und der Lizenz kommt die Möglichkeit, die Software auf eigene Anforderungen und Bedürfnisse anzupassen und weiterzuentwickeln. Im Idealfall bildet sich um eine Software eine Community, in der jeder nach seinen Möglichkeiten einen Beitrag liefert.

Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, daß das Thema Groupware insbesondere mit Kompatibilität zu Exchange sehr herausfordernd ist. Obwohl Kopano Groupware bereits seit vielen Jahren als Open Source Software unter der AGPL-Lizenz verfügbar ist, hat sich bis heute niemand gefunden, der eigene Entwicklungen beisteuert oder gar die weitere Entwicklung übernehmen möchte.

Von den Anwendern wird immer die Kompatibilität zu Outlook, einer vollständig proprietären Software, gefordert. Zu Zeiten von Zarafa gab es dazu einen Outlook-Konnektor, der ebenfalls proprietär war. Kommerzielle Software erfordert kommerzielle Software.

Beim Übergang zu Kopano entfiel dieser Konnektor und die Anwender wurden stark motiviert, Outlook hinter sich zu lassen und mit IMAP-Clients, Deskapp und Webapp zu arbeiten. Wer dabei war, weiß dass die Anwender dies verweigert haben und letztlich Outlook über die Active-Sync-Schnittstelle angebunden werden konnte, mit einigen Einschränkungen bzgl. Performance und Postfachgröße.

Kopano Cloud ist im Kern eine vollständige Neuentwicklung mit dem Ziel die Anbindung von Outlook möglichst einfach und stabil zu ermöglichen. Im Groupwaremarkt gibt es wenige Anbieter, die hier eine stabile und funktionsfähige Lösung bieten. Eine Freigabe des aktuellen Codes unter einer Open Source Lizenz würde den Wettbewerbsvorteil verspielen, bevor der gewaltige Entwicklungsaufwand refinanziert ist. Da Outlook als primärer Client im Fokus steht, bleibt es dem Motto aus Zarafa-Zeiten treu: Kommerzielle Software erfordert kommerzielle Software.

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